Samstag, 21. Dezember 2013

Menschenwürde

Es weihnachtet und die Besinnlichkeit hält Einzug.
So habe ich mir, als stiller Helfer der Aktion "Schick en Kaktus" mal über Dinge Gedanken gemacht, die zwar alltäglich sind, aber weit über die Trivialität herausragen: Die Menschenwürde!

In unserer Gesellschaft werden heute die Menschen nach ihrem (materiellen) Erfolg gemessen. Das ist aber nicht nur im alltäglichen Leben so, sondern auch in Ausnahmesituationen.
Nehmen wir das Beispiel einer Scheidung. Die Chance (oder das Risiko) in eine Scheidung verwickelt zu werden, liegt bei bis zu 55%, je nach Rechnungsart der Statistik. Dabei ist nicht erfasst, dass oft Ehen jahrelang getrennt sind, ohne Scheidung. Und es ist auch nicht erfasst, wie viele Kinder in diese Scheidungen involviert sind.
Der Erfolg eines Scheidungspartners wird heute danach bemessen, wie viel Geld er vom Expartner bekommt, respektive, er ihm nicht zahlen muss. Ob dann diese beiden sich ihre Menschenwürde erhalten oder nicht, hat gesellschaftlich keine Bedeutung. Es wird vom sozialen Umfeld nicht erlebt, ob eine Handlung rechtens war oder nicht, sondern nur, ob sie Erfolg hatte.

Es ist jedes Mittel recht, zum Ziel zu kommen, ohne dass dies Folgen für einen fehlbaren Partner hätte. So werden jedes Jahr Strafverfahren gegen Expartner angestrengt, je nach Talent des Klagenden mehr oder weniger offen als Racheklage zu erkennen. Genau so oft werden dann Urteile gefällt, die im Grunde genommen schlicht falsch sind, weil sie nicht auf einem fehlbaren Verhalten beruhen, sondern auf der Behauptung eines solchen.

In solchen Fällen sind jeweils auch die Kinder der Betroffenen involviert. Sei es, sie werden als Opfer missbraucht (eine beliebte Klage gegen Expartner ist ja der Kindesmissbrauch) oder ob sie dann durch das Verhalten des Obhutsinhabers den Kontakt zum anderen Elternteil mehr und mehr verlieren.
Die Menschenwürde der Kinder, meines Erachtens eines der schützenswertesten Dinge, wird von der Gerichtsbarkeit, oft im Auftrag eines Elternteils, missachtet und das sind keine Einzelfälle. Die Behörde, die für das Kindswohl das Staatsmandat übertragen bekommen hat, sei es eine Vormundschaftsbehörde oder eine KESB, stehen diesen Fällen meist hilflos gegenüber oder verweigern schlicht die Intervention.
Menschenrecht und Menschenwürde, etwas was wir Erwachsene unseren Kindern je länger je mehr verweigern und damit mit Schuld sind, an der steigenden Verrohung unserer Kinder, der fehlenden Sozialkompetenz und oft auch an psychischen Krankheiten, die dann für teures Geld wieder therapiert werden müssen.
Mein Appell geht nicht nur an die getrennten Eltern, Vernunft für das Wohl ihrer Kinder walten zu lassen, sondern auch an Behörden, Gerichte, Therapeuten, die sehr wohl feststellen, wo Fehler gemacht werden, diese aber ignorieren.
Es kann nicht sein, und das ist vor allem bei KESB und Therapeuten gegeben, dass auf Kosten des Kindeswohls Profite gemacht werden.